Herznotfall: So handeln Sie richtig

© motortion – stock.adobe.com

Diese zehn Alarmzeichen für einen Herzinfarkt sollten Sie kennen.

  1. Besonders ernstes Warnsignal: Nächtliches Erwachen mit Schmerzen im Brustkorb
  2. Starke, länger als fünf Minuten anhaltende Schmerzen hinter dem Brustbein, die in den linken Arm oder in beide Arme, in Hals, Kiefer, Schulterblätter, Oberbauch oder Nacken ausstrahlen können
  3. Engegefühl, heftiger Druck oder Brennen im Brustkorb
  4. Blasse, fahle Gesichtsfarbe, kalter Schweiß auf Stirn und Oberlippe
  5. Atemnot, Unruhe
  6. Übelkeit, Erbrechen
  7. (Todes-)Angst
  8. Schwindel, Schwächegefühl oder Bewusstlosigkeit
  9. Bei Frauen mit Herzinfarkt bleiben Schmerzen im Brustkorb häufig aus. Oftmals sind Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Oberbauch oder Atemnot die einzigen Beschwerden.
  10. Patienten mit Diabetes haben ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko. Nicht selten verursacht ein Herzinfarkt bei ihnen nur geringe oder untypische Symptome. Beschwerden daher unbedingt ernst nehmen!

Wichtige Hinweise:
Diese zehn Alarmzeichen treten nicht zwingend alle gemeinsam auf. Bereits eines dieser Symptome kann auf einen Herzinfarkt hindeuten!
Falls Sie selbst eine der oben genannten Beschwerden haben, handeln Sie ruhig, aber rasch, und bitten Sie einen Angehörigen oder Kollegen, Ihnen zu helfen.

© motortion– stock.adobe.com

Es gibt fünf wichtige Verhaltensregeln, die es beim Verdacht auf einen Herz­infarkt zu beachten gilt:

  1. Zögern Sie nicht! Rufen Sie bei Alarmzeichen für einen Herz­infarkt sofort den Rettungsdienst an (Tel.: 112), auch nachts und am Wochenende.
  2. Erklären Sie am Telefon, dass der Verdacht auf einen Herzinfarkt besteht. Bitte hinterlassen Sie Ihren Namen, die Adresse und eine Rückrufnummer und sorgen Sie dafür, dass der Notarzt Zugang zum aktuellen Aufenthaltsort des Hilfesuchenden hat. Wichtig: Legen Sie nicht einfach auf, sondern warten Sie, bis die Leitstelle das Gespräch für beendet erklärt.
  3. Weisen Sie den Rettungsdienst ein, damit er den Patienten sofort finden kann.
  4. Der Betroffene sollte nicht frieren und eine Haltung einnehmen, bei der der Oberkörper etwas erhöht ist. Öffnen Sie einengende Kleidung wie Gürtel, Kragen oder Krawatte, damit der Patient besser atmen kann.
  5. Fahren Sie nicht selbst in die Klinik, das könnte unnötig Zeit kosten. Der Notarzt kann eine lebenswichtige Erstversorgung leisten.

Was passiert nach dem Eintreffen des Rettungsdienstes?
Zunächst werden die Vitalzeichen des Patienten erhoben und ein EKG geschrieben. Es kann Aufschluss darüber geben, ob ein Sauerstoffmangel am Herzen vorliegt. Des Weiteren erhält der Patient Medikamente, die die Beschwerden in der Brust lindern und der Blutgerinnselbildung entgegenwirken, sowie Arzneimittel, die das Herz schützen. Nach dieser Akutbehandlung bringt der Notarzt den Patienten in eine Klinik, möglichst mit einer Brustschmerzeinheit (Chest-Pain-Unit). Dort erfolgt die weitere Diagnostik und Therapie.

Abo Abo
Newsletter Newsletter
stiftung Stiftung
AC Forscht Aachen forscht

Archiv