Trotz oder gerade wegen Corona: Blutspender gesucht!

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Der Herbst und Winter sind schon zu „normalen“ Zeiten nicht der Blutspender liebste Jahreszeit. Für eine Blutspende muss man gesund sein – zur Erkältungs- und Grippezeit passt das nicht. In diesem Jahr kommt erschwerend das Coronavirus hinzu. Zur Blutspende ins Krankenhaus? Besser nicht, denken sich manche. Doch die Uniklinik RWTH Aachen gibt Entwarnung: „Die Uniklinik ist ein sicherer Ort“, sagt der Kaufmännische Direktor Peter Asché. „Wir haben ein hervorragendes Sicherheitskonzept. Blutspenderinnen und Blutspender müssen keine Angst davor haben, ins Krankenhaus zu kommen. Ganz im Gegenteil – Blut spenden ist jetzt wichtiger denn je. Wichtige Therapien und Operationen finden auch weiterhin statt.“ Zwar bittet die Uniklinik RWTH Aachen seit dem 18. November ausdrücklich darum, im Sinne des Infektionsschutzes auf Besuche von Patientinnen und Patienten zu verzichten. Der Besuch beim Blutspendedienst ist davon allerdings ausgenommen. Gerade jetzt werden dringend Blutspenderinnen und Blutspender gesucht.

Dr. Michael Ziemons, Dezernent für Soziales und Gesundheit der StädteRegion Aachen, hat im November 2020 schon zum zweiten Mal in diesem Jahr Blut gespendet. „Ich hoffe, dass meine Spende die Bürgerinnen und Bürger aus der Städteregion motiviert, ebenfalls Blut zu spenden. Es gibt auch in diesen Tagen viele schwer kranke Menschen, die unsere Hilfe benötigen. Mit einer Blutspende kann jeder einzelne von uns ganz leicht zum Lebensretter werden“, so Dr. Ziemons.

Warum Blut spenden?

Oft ist zu lesen, dass nicht notwendige Operationen in der aktuellen Pandemiesituation verschoben werden. Wie viel Spenderblut kann da schon benötigt werden? „Reichlich“, sagt Dr. med. Gabriele Hutschenreuter, Leiterin der Transfusionsmedizin an der Uniklinik RWTH Aachen. „Es gibt zahlreiche Situationen, auf die wir trotz Corona vorbereitet sein müssen. Man denke an Verkehrsunfälle oder schwere Erkrankungen.“ Einige Unfallopfer sind auf 50 oder mehr Blutkonserven angewiesen, um zu überleben. Auch Krebstherapien benötigen oft eine erhebliche Menge an Konserven. „Jeder Mensch kann plötzlich in die Lage geraten, Bluttransfusionen zu benötigen,“ ergänzt Dr. Hutschenreuter. „Damit wir als regionaler Maximalversorger dieser Aufgabe nachkommen können, sind wir auf die tatkräftige Unterstützung der Bevölkerung angewiesen.“

So läuft die Blutspende ab

Blut spenden kann jeder gesunde Erwachsene ab 18 Jahren (Erstspender bis 60 Jahre), der über 50 Kilogramm wiegt. Wer Interesse hat, kann zu den Öffnungszeiten des Blutspendedienstes in der Uniklinik spontan vorbeischauen oder mit der App BALU+ einen Termin vereinbaren. Wichtig: Personalausweis nicht vergessen und vorher ausreichend essen und trinken. Nachdem die Mitarbeiter vor Ort die persönlichen Daten aufgenommen haben, muss vor der Spende ein Fragebogen ausgefüllt werden. Er ist das wichtigste Instrument, um zu beurteilen, ob man für die Blutspende geeignet ist. Im Anschluss folgt ein Gesundheitscheck: Per Fingerpiksen wird die Anzahl weißer Blutkörperchen und der Hämoglobingehalt des Blutes ermittelt, es werden Temperatur, Puls und Blutdruck gemessen. Jede Blutspende ist also auch immer ein kostenloser Gesundheitscheck – alle zwei Jahre wird bei Dauerspendern sogar eine genauere Untersuchung gemacht. Sind die Werte in Ordnung, folgt das ärztliche Gespräch. Ein Spendearzt bespricht mit dem Spender den ausgefüllten Fragebogen und stellt die Spendetauglichkeit fest. Sofern die Zulassung zur Spende erfolgt, kommt es zur eigentlichen Blutspende. Auf einer bequemen Liege wird aus einer geeigneten Armvene das Blut entnommen. Bis auf einen Piks tut die Blutspende nicht weh.

Weitere Informationen zur Blutspende in der Uniklinik, den Öffnungszeiten und zur Blutspende-App BALU+ gibt es unter www.wir-teilen-blut.de. Die App BALU+ ist im Apple App Store und bei Google Play verfügbar.

Mit einem guten Sicherheitskonzept und viel Abstand findet die Blutspende in der Uniklinik RWTH Aachen während der Corona-Pandemie im Seminarraum im Erdgeschoss statt.
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